Veranstaltungshinweis:


Im September 2012 passiert eines der wichtigsten Ereignisse in Lichtenwörth!!
Ferdinand Huber gründet das Luftfahrtunternehmen
LUTUNWERDE BALLON
aber was gab es davor?

 

Der Name Lutunwerde (heute Lichtenwörth), bedeutet eine Siedlung auf einer Insel oder auf einer Bodenerhebung inmitten eines Sumpfes, wobei der Waldbestand gelichtet oder überhaupt entfernt worden ist.

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg, welche Hauptort für das gesamte Nord-Ost-Norikum war.

Später unter den Römern lag Lutunwerde in der Provinz Pannonia.

Lutunwerde wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Darin überlässt der Salzburger Erzbischof Adalbert III. dem Kloster Vorau 1174 alle Pfarrrechte und einen Teil der Zehente, die innerhalb der Grenzen des Gebietes „Lutunwerde“ entrichtet werden.

Noch im 12. Jahrhundert wurde in einer Flussbiegung der „warmen Fischa“ eine Wasserburg errichtet und mit einem Burggraben versehen, die der Bevölkerung als Schutz vor den Überfällen feindlicher Heerscharen (vor allem Magyaren, Türken und Mongolen) diente. Die Burg, genannt „Feste Lichtenwörth“ wurde 1487–1490 durch kriegerische Ereignisse zerstört. Auf der „Insel“, wo sich diese Burg befand wurde später ein bischöflicher Hofgarten angelegt. Heute ist die Insel mit dem so genannten Villateich öffentlich zugänglich und wird als Veranstaltungsplatz als auch als Naherholungsgebiet genutzt.

Die Ortschaft Nadelburg
1747
wurde unter der Regentschaft von Maria Theresia die Metallwaren- und Messingnadelfabrik (samt Drahtzug) Nadelburg durch ein zugunsten von Johann Christian Zug, Inhaber eines Kupferhammers zu Lichtenwörth, ausgestelltes landesfürstliches Privileggegründet. Bereits 1751 ging der Betrieb wegen seiner nachteiligen Finanzlage in das Eigentum des Staates (k.k. Münz- und Bergwerksdirektorium) über. 1767 kam das passiv gebliebene Werk an Theodor Graf Batthyány, nach dessen Tod im Versteigerungswege an den Wiener Großhändler Anton Hainisch, unter dessen Leitung der Betrieb zu hoher Blüte gelangte.

Im Vormärz wurden die Drahtziehereien durch Walzwerke ersetzt und durch eine Baumwollspinnerei ergänzt. Die Nadelburger Metallwarenwerke wurden 1930 geschlossen.

Durch mangelndes öffentliches wie privates Verständnis ließ man die Anlage allmählich verfallen. Erst 1986, als das Ensemble unter Denkmalschutz gestellt wurde, begann ein Umdenken. Unter anderem der Privatinitiative des historisch interessierten Lichtenwörther und Hauseigentümer in Nadelburg, Franz Gehrer, ist es zu verdanken, dass Existenz wie Geschichte der Nadelburg nicht weiter in Vergessenheit geraten sollten. Er gründete Mitte der 1980erJahre ein Heimatmuseum, in welchem er die von ihm zusammengetragenen siedlungs- wie werksbezogenen Objekte unterbrachte und in der Folge zur Schau stellte. Im Laufe der Jahre hatten sich hunderte Schaustücke, Fotos und Dokumente angesammelt, welche heute im 1756 fertig gestellten Winkelhaus, einem privat geführten Museum, aufbewahrt werden.

Die Reste des Gasthofes, dem einstigen sozialen Mittelpunkt der Arbeitersiedlung, wurden 1991 trotz Denkmalschutzes abgerissen. Eine Rekonstruktion dieses Gebäudes wurde bis heute nicht vorgenommen. Nicht besser erging es der Nähnadelfabrik, einem für die Spätphase der Anlage charakteristischen Bau (Sheddach): anstatt zu sanieren wurde geschleift, nur zwei Mauern blieben erhalten.

Die Nadelburg fällt in den Ursprung der Industrialisierung in Österreich und ist für die Industrie-, Kultur- wie Sozialgeschichte entsprechend bedeutsam. Die Arbeitersiedlung, die nach einem einheitlichen Grundplan in Theresianischer Zeit errichtet wurde, zählt zweifellos zu den ältesten, noch weitgehend einheitlich erhaltenen Anlagen dieser Art in Europa.

1992
wurde Lichtenwörth das Marktrecht verliehen.